Entführung in eine fantastische Welt..
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 "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P

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Monchichi

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BeitragThema: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:17 pm

Palim Palim!
Sooo... unsere liebe Debbie hat mich praktisch dazu gedrängt tongue und so post ich hier jetzt auch mal meine neue FanFiction... rabbit
Exclusiv... nur hier... praktisch Laughing
Viel Spaß beim lesen und ich freu mich sehr über Kommentare... Kritik ist natürlich auch erwünscht! =)
LG, Lisa



KAPITEL 1


Vier Flaschen Becks wurden mit einem >KLONK< auf dem Holztisch abgstellt und Thomas, der die Getränke geholt hatte, ließ sich auf seinen Platz neben Stefanie nieder. Ihm gegenüber sein Bruder und Nowi. Die Vier saßen an diesem sommerlichen Samstagabend auf den Bänken am Tisch, welcher sich im Hof ihres Tonstudios in Berlin befand und ließen es sich zum Abschluss des Tages mit einem Bierchen gut gehen. Es war das erste Mal seit der vor wenigen Tagen beendeten OpenAir-Tour, dass sie sich hier gemeinsam aufhielten und ein wenig zusammen gejammt hatten, um schonmal etwas Vorarbeit für ihr drittes Album zu leisten und sich wieder etwas an den Studioalltag zu gewöhnen. Allerdings war an diesem Tag noch nichts wirklich brauchbares dabei rausgekommen, was die 4 Bautzner jedoch erwartet hatten. Alle schienen noch in den Erinnerungen der vergangenen Tour zu schwelgen, die vielen schönen Momente, den Spaß auf der Bühne und die vielen Fans, die ihnen Abend für Abend wieder einmal gezeigt hatten, wofür es sich lohnte, Musik zu machen.
"Worauf stoßen wir an?", meinte Hannes, als alle vier ihre Flasche geöffnet hatten.
"Na auf eine wieder mal geniale Tour natürlich!", gab Stefanie zurück und hob ihre Flasche.
"Und darauf, dass es davon noch etliche mehr geben wird!", fügte Nowi hinzu. Die anderen nickten lächelnd und stießen an. Als er den letzten Schluck genommen hatte, sah Nowi auf seine Uhr. "Ich werd dann auch mal", meinte er, als er die Zeit abgelesen hatte und erhob sich.
"Hachja deine Liebste wartet ja!", neckte Hannes den Schlagzeuger mit einem schiefen Grinsen.
"Genau." Nowi verschwand nochmal kurz im inneren des Studios um seine Jacke zu holen.
"Komm gut heim, Nowi!"
"Ciao!", warfen ihm seine Bandkollegen noch zu, bevor er die Hand zum Abschied hob und vom Gelände verschwand.
"Hallo Schatz!", rief er, als er wenig später seine Wohnung betrat, die er sich mit seiner Freundin teilte. Er zog sich Jacke und Schuhe aus, warf den Schlüsselbund auf die Kommode im Flur und ging ins Wohnzimmer, wo Marleen gerade auf der Couch vorm TV saß.
"Hey", gab sie lächelnd zurück, schaltete das Gerät aus und machte Platz, damit er sich zu ihr setzen konnte. Sie küssten sich zur Begrüßung.
"Na wie wars, habt ihr was gutes hinbekommen?"
"Nicht wirklich."
Fragend sah sie ihn an.
"Na ja, um genau zu sein: Überhaupt nichts."
"Hmm... Unkreative Phase?"
"Nee, ich glaub wir waren alle 4 in Gedanken noch auf Tour und hängen den schönen Momenten nach... Anscheinend noch nicht ganz verarbeitet", erklärte er schmunzelnd. "N bisschen Wehmut kommt da schon auf, dass das alles schon wieder vorbei ist..."
"Glaub ich, aber das war doch nicht das letzte!"
"Noch lange nicht!... Hoff ich."
"Na siehste. Und das mit dem Kreativ-sein kommt bestimmt bald wieder ganz von alleine."
"Denk ich auch." Ein Seufzer entfuhr ihm und er kuschelte sich an Marleen. "Ein Vorteil hat's ja, dass die Tour zu ende ist... Hab dich vermisst!", meinte er und begann damit, sie zu küssen. Sie erwiderte seine Zärtlichkeiten.
Dass sie dies eher widerwillig tat und sie seit Andreas wieder da war das schlechte Gewissen mehr denn je plagte, ahnte dieser zu diesem Zeitpunkt nicht....
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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:19 pm

KAPITEL 2


Als sie spürte, wie er mit seiner Hand unter ihr Shirt fuhr, versteifte sie sich noch mehr als sowieso schon und endete abrupt.
Nowi stutzte und sah sie einen Moment lang fragend an, dann glaubte er zu verstehen und blieb beim küssen, was Marleen zu seinem weiteren Erstaunen auch abwehrte. "Was ist los?", fragte er, wobei sich Sorgenfalten auf seiner Stirn bildeten.
"Nichts." An seinem Gesicht konnte sie ablesen, dass er ihr das nicht abnahm. Sie seufzte.
"Hast du das gar nicht vermisst...?", fragte er enttäuscht-wirkend.
"Doch... Ich..." Ihre Stimme wurde dünner und schwankte bedrohlich.
"Hey Schatz... Was ist los?" Sanft streichelte er ihr über den Arm, welchen sie daraufhin jedoch weg zog.
Sie konnte es nicht ertragen, wie lieb und sanft er mit ihr umging, wie er sie spüren ließ, dass er sie über alles liebte. Er war der tollste Freund, den man sich vorstellen konnte. Und was tat sie?! Sie machte einen solchen Fehler. Einen Fehler, den sie bereute. Vielleicht mehr, als alles andere, was sie jemals getan und im Nachhinein für falsch gehalten hatte. Ja, sie hatte ihn vermisst. Sie hatte ihn sogar schrecklich vermisst. Aber das war doch noch lange kein Grund, eher das Gegenteil. Sie wusste, dass er sie liebte, dass er sie sehr liebte. Sie tat es doch auch. Und trotz diesem Bewusstsein hatte sie es getan. Sein Vertrauen missbraucht, ihn hintergangen. Ohne dass er es wusste. Sie würde ihm womöglich das Herz brechen, wenn sie es ihm jetzt sagte. Sie könnte es auch für immer für sich behalten... Aber war das nicht noch mehr Hintergehen?! Sie musste es ihm sagen, andern falls würde sie wahrscheinlich ihr Leben lang dieses unerträglich schlechte Gewissen mit sich tragen, das ihr gerade ein Gefühl der Übelkeit bereitete...
"Ich muss dir was sagen." Sie sah ihn an, sah seinen fragenden, besorgten Blick... Noch einmal schluckte sie schwer, bevor sie mit bemüht fester Stimme sagte: "Andreas, ich hab dich betrogen."
Nowi glaubte nicht, was er da eben gehört hatte. Marleen und ihn betrügen? Niemals! Er hatte sich verhört, er träumte das doch bestimmt alles nur...
Er schüttelte den Kopf, rieb sich durch die Augen und sah zu Marleen. Diese sah ihn mit Tränen in den Augen an und wartete auf eine Reaktion seinerseits.
Es fühlte sich an, als wenn man ihm den Boden unter den Füßen weg zog.
Das war doch alles nicht wahr!
Als er mit einem Ruck vom Sofa aufsprang, zuckte sie richtig zusammen. Er warf ihr einen Blick zu, der ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Er schien förmlich zu schreien >Warum hast du das getan?< und drückte viel mehr Enttäuschung aus, als Wut, zu welcher Nowi wohl allen Grund gehabt hätte.
Marleen fragte sich, wann sie ihn das letzte Mal wütend erlebt hatte und konnte sich an keinen einzigen Moment erinnern. Sie hätte ihn verstanden, wenn er sie dafür gehasst hätte. Sie wusste wie wichtig ihm Treue war. Er schrie sie noch nicht einmal an, sagte ihr noch nicht mal ins Gesicht, wie enttäuscht er von ihr war, wie sehr sie ihn damit verletzt hatte. Warum schrie er sie nicht einfach an?! Alles war besser, als dieser Horror-Blick, mit dem er sie fixierte und dem sie nicht weiter stand halten konnte.
Als sie wieder aufsah, war er gerade im Flur verschwunden. "Andreas...!", rief sie noch, bevor die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Tränen schossen ihr in die Augen und immer wieder sah sie seinen Blick vor sich. Seine Augen, die in dem Moment so viel mehr ausdrückten, als es Worte je hätten tun können...
Plötzlich kam ihr ein Gedanke in den Kopf, der ihr erneut eine Ganz-Körper-Gänsehaut bereitete. Würde er sich etwas antun wollen? Nein, für so eine Handlung war er nicht der Typ. Oder doch...? Wieder schob sich sein Blick vor ihr inneres Auge... Nein, sowas tat er nicht. Bestimmt fuhr er zu den Stolles oder zu Stefanie. Allerdings war er auch nicht der Typ, der unmittelbar nach solch einem Geschehen jemanden aufsuchte, um ihm sein Leid zu klagen. Sie kannte Andreas und wusste, dass er erstmal etwas für sich verdauen musste oder es oft sogar komplett in sich hinein fraß.
Inständig hoffte sie, dass er zu einem seiner Freunde gegangen war. Oder in den Proberaum, um seine Gefühle in Form von Schlagzeug spielen zu verarbeiten. Oder dass er wenigstens irgendwo ruhig saß und auf keine dummen Gedanken kam...
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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:20 pm

KAPITEL 3


Nachdem ihm eingefallen war, dass Marleen das Auto ja gehörte und er somit nochmal nach oben gemusst hätte, um den vorgesehenen Schlüssel zu holen, hatte Nowi sich kurzerhand auf sein Fahrrad geschwungen. Er hatte einfach da raus gemusst, hatte frische Luft gebraucht.
Mittlerweile war es später Abend und stockdunkel. Außerdem wehte ein frischer Wind und die eisigen Temperaturen schienen den bald eintreffenden Herbst anzukündigen.
Nun fuhr Andreas also etwas außerhalb durch nächtliche Straßen. Die Gegend schien wie ausgestorben und er fragte sich, ob er sich überhaupt noch in ihrem Stadtteil befand, da er glaubte hier noch nie gewesen zu sein, was aber vielleicht auch der Dunkelheit schuldend war. Er trat nicht gerade sanft in die Pedale, so bekam er mehr Wind und Luft, die er jetzt brauchte. Mit diesem Tempo raste er ohne Licht durch eine ohnehin schon wenig beleuchtete Gegend.
Sein Kopf war voll. Voll mit Marleen. Voll mit Fragen. Warum hatte sie das getan? Vier Jahre waren sie jetzt ein glückliches Paar, hatten nie irgendwelche gravierenden Streits oder Probleme gehabt. Er hatte ihr felsenfest vertraut. Und das war der Dank? Er hatte sie so unendlich vermisst und während er irgendwo am anderen Ende von Deutschland saß und dachte, dass sie ihn gerade genauso vermisste, war sie mit irgendeinem Kerl in die Kiste gehüpft und hatte mit dem ihren Spaß gehabt?! Vielleicht sogar im gleichen Bett, in dem er so viele glückliche Stunden mit ihr verbracht hatte...?
Viele schöne Momente, die sie gemeinsam erlebt hatten, kamen ihm in den Sinn; Wie sie sich auf einem der ersten Konzerte die er mit der Band gespielt hatte kennen gelernt hatten... Es hatte sofort geknallt, als sie sich gesehen hatten. Sie hatten sich auf einen Kaffee verabredet und sich bei einem ihrer folgenden Treffen schließlich geküsst. Bei dem Gedanken an seine breit-grinsenden Bandkollegen, als das neue >Traumpaar< händchen-haltend auf sie gestoßen war, musste er trotz der Tränen, die sich mittlerweile in seinen Augen gebildet hatten, lächeln.
Ein weiterer Moment schob sich vor sein inneres Auge; Wie plötzlich jemand an den Tourbus geklopft, er die Tür geöffnet und ihm eine strahlende Marleen um den Hals gefallen war. Als sie einfach so von Berlin nach Hannover gefahren war, um ihn zu sehen. Weil sie ihn vermisst hatte...
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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:20 pm

KAPITEL 4


Durch das Klingeln des Telefons schreckte Thomas aus dem Schlaf. Wer zum Teufel wagte es, morgens um halb 7 anzurufen?
Grummelnd schlug er seine Decke zurück und stieg aus dem Bett. Nur wenige Sekunden nach ihm ging die Zimmertür seines Bruders auf, der genauso verpennt wie er mit Boxershorts im Türrahmen lehnte, als Thomas den Hörer abnahm. "Ja, Stolle?", meldete er sich, wobei die Worte noch langsam und nuschelnd aus seinem Mund drangen.
"Morgen Thomas. Sag mal, ist Nowi bei euch?"
"Marleen", meinte er im nächsten Moment verwundert und um einiges wacher. "Nee... Wieso, ist er nicht bei dir?"
"Nein... Er ist gestern Abend nochmal raus, wie's aussieht mit'm Rad, das ist zumindest nicht mehr da... Und er ist heute Nacht nicht nach Hause gekommen. Bei Steff ist er auch nicht."
"Hattet ihr Streit?"
"Naja... Indirekt...", druckste Nowis Freundin.
"Und direkt?"
"Ist doch egal, Tatsache ist nur, dass ich nicht weiß wo er steckt und mir das Sorgen bereitet..."
"Ja, mir auch... Aber hey, du kennst doch Nowi, wahrscheinlich hat der die ganze Nacht irgendwo gesessen und gegrübelt und er schneit jeden Moment rein und alles ist wieder gut."
"Hmm, ich hoffe du hast Recht..."
"Bestimmt. Achja, gibst du Bescheid, wenn er wieder auftaucht oder weißt, wo er steckt?"
"Mach ich."
"Gut."
"Okay, bis dann."
"Ciao!"
Fragend sah Hannes ihn an, als er aufgelegt hatte.
Der Jüngere seufzte. "Nowi ist heut Nacht nicht nach Haus gekommen. Hatte wohl n bisschen Streit mit Marleen..."
"Streit? Die beiden?!"
"Ja, keine Ahnung... >Indirekt< meinte sie. Wollte auch nicht sagen, worum's ging."
"Hmm, mysteriös... Vielleicht ist er bei Stefanie?"
Thomas schüttelte den Kopf. "Naja, der taucht schon wieder auf..."
"Ja... Wenn er bloß nicht immer so stur wäre und ohne jeglichen Hinweis abhaut... Ich mein, mittlerweile ist man's ja gewohnt, aber manchmal könnt ich dem Kerl dafür so dermaßen den Hals umdrehen. Da macht man sich Sorgen, denkt ihm könnte was passiert sein und dann taucht er wieder auf und tut so, als wenn nichts gewesen wäre."
"Ja ja... Unser kleiner egoistischer Chaot", schmunzelte Thomas.
Hannes musste ebenfalls lächeln. Doch innerlich hatten beide ein beunruhigendes Gefühl beim Gedanken an den verschwundenen Schlagzeuger...
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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:21 pm

KAPITEL 5


Stefanie saß im Schneidersitz mit einer Schüssel Müsli auf dem Sofa in ihrer Wohnung und blätterte in einer Zeitung, als auch ihr Telefon klingelte. Kauend verdrehte sie die Augen, schluckte ihren Müsli-Brei dann aber fix herunter, als ihr der erst ca. 20 Minuten vergangene Anruf von Marleen und damit der verschwundene Nowi in den Kopf kam, und richtete sich schnell auf. Etwas zu schnell, da sie ihr Frühstück noch in den Händen hielt und durch die plötzliche Bewegung Milch auf ihren Teppich klatschte.
"Ah, Shit!!!", fluchte sie, stürzte sich dann aber auf das Telefon.
"Kloß?", schoss sie los, kaum dass der Hörer an ihrem Ohr angelangt war.
Doch was sie dann zu hören bekam, war nichts gutes...
Mit zitternder Hand drückte sie wenig später den Klingelknopf, der für die Stolle-Brüder-WG vorgesehen war. Als die Wohnungstür aufgezogen wurde und Hannes vor ihr stand, tat sie nichts weiter als ihn anzusehen.
Fragend erwiederte er ihren Blick, der irgendwie anders war, als sonst. Er wusste nur, dass er bestimmt nichts gutes verhieß... "Morgen Steff", meinte er.
Thomas, der sich noch in der Küche befand und durch die Worte seines Bruders darüber in Kenntnis gesetzt worden war, um wen es sich bei dem morgendlichen Besucher handelte, wartete darauf, dass die dazugehörige, ihm so vertraute Stimme erklang. Da dies jedoch nicht der Fall war und es ihm komisch vor kam, dass der weibliche Part ihrer Band in den ersten zehn Sekunden ihrer Ankunft noch keinen Pieps gesagt hatte, trat er zu seinem Bruder an die Tür. "Morgen Steff", begrüßte er sie ebenfalls.
"Wir müssen ins Krankenhaus.", erwiederte diese nur.
Hannes krampfte sich der Magen zusammen. Er ahnte schlimmes...
Thomas dagegen schien noch nicht zu begreifen. "Was...?!", meinte er mit gerunzelter Stirn.
Hannes hoffte inständig, dass Stefanie seine Vermutung nicht bestätigen würde. Als jedoch ein heiseres "Nowi", aus ihrer Kehle kam, überkam ihn ein Übelkeitsgefühl. Er schluckte schwer.
Die Falten auf Thomas' Stirn lösten sich auf und er fuhr sich durch die Haare. "Okay... Beeilen wir uns", meinte er dann, schlüpfte wie sein Bruder in ein Paar Schuhe, schnappte sich seinen Schlüsselbund, zog die Tür hinter sich zu und startete wenige Sekunden später den Motor des Wagens, den er sich mit Steff und Hannes teilte.
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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:22 pm

KAPITEL 6


Als die drei im Krankenhaus eintrafen, sahen sie schon von weitem Andreas' Freundin im Gang sitzen. Marleens Haltung jagte jedem von ihnen schon aus ein paar Metern Entfernung einen Schauer über den Rücken. Sie kauerte wie ein Häufchen Elend auf einem der orange-farbenen Plastikstühle und starrte auf ihre Schuhspitzen.
Stefanie sah zu Thomas und Hannes, jeweils links und rechts neben ihr. Ihnen stand die Angst nicht weniger deutlich ins Gesicht geschrieben, als ihr selbst. Jedem ging nur eine einzige Frage durch den Kopf: Was war mit Nowi?
Langsam trat Stefanie schließlich auf die hübsche 21-Jährige zu und setzte sich vorsichtig neben sie, um sie nicht zu erschrecken, denn Marleen wirkte so, als wenn sie die Ankunft der drei gar nicht wahr genommen hatte. Sanft legte die Frontfrau der neben ihr Sitzenden eine Hand auf den Rücken. "Marleen?", sprach sie sie an.
Nowis Freundin zeigte keine Reaktion. Außer eine einzelne Träne, die sich den Weg über ihre Wange bahnte und jetzt auf den Linoleum-Boden tropfte. "Er... er...", presste sie heiser hervor. "Er liegt im Koma. Und... und sie wissen nicht, ob er... ob er's-", bekam sie noch heraus, bevor sie endgültig in Tränen ausbrach.
Noch bevor die anderen drei dies richtig verdauen konnten, kam ein Kittel-Träger in Thomas' Größe aus dem Raum mit der Aufschrift Intensiv-Station, welche die drei Freunde jetzt erst zur Kenntnis nahmen.
"Können wir zu ihm?", wandte Hannes sich an den Arzt, wobei er sich noch nicht einmal sicher war, dass er wirklich sehen wollte, was er sich gerade vorstellte oder sogar noch schlimmeres.
"Sind Sie Angehörige?", fragte Dr. Simon, dessen Name Hannes an dem am Kittel angebrachten Schild ablas.
Angehörige... Was war mit Nowis Eltern? Waren sie schon über den Stand der Dinge in Kenntnis gesetzt worden? Wieder wurde ihm schlecht bei seinen Gedankengängen, die wieder einmal abzuschweifen drohten. Er schluckte. "Nein, seine besten Freunde."
Dr. Simon zog die Stirn in Falten, doch der Blick seines Gegenübers ließ ihn schließlich, wenn auch zögernd, nicken.
Hannes nickte ihm dankbar zu und sah zu seinem Bruder und Stefanie. Letztere hatte begonnen, der immer noch mit den Schultern bebenden Marleen gleichmäßig über den Rücken zu streichen, wobei diese beruhigende Geste jedoch eher mechanisch wirkte. Starr blickte die Schwarzhaarige auf einen Punkt an Andreas' Freundin vorbei.
"Steff?", sprach Hannes sie an.
Sie sah hoch und richtete sich langsam auf, als er mit dem Kopf in Richtung des besagten Raumes deutete.
Thomas zog die Schiebetür auf. Und da lag er. Mit Schläuchen, die an Maschinen angeschlossen waren, dessen regelmäßiges Piepen den Herzschlag des Schlagzeugers Preis gaben. Ein kleiner Bildschirm zeichnete seinen EKG auf.
Stefanie, die sich in Thomas' Ärmel festkrallte, verfolgte die rote Linie, der kleine rote Berge zeichnete; rauf, runter, rauf, runter, rauf, runter...
Auch Hannes konnte den Anblick seines besten Freundes nur mit aller Mühe ertragen: Nowis Lockenmähne lag platt auf dem weißen Kissen und er war schrecklich blass.
Thomas gingen alle möglichen Bilder durch den Kopf... Bilder, die in der Zukunft spielten. Bilder, die er nicht sehen wollte...
Durch Marleen, die mittlerweile geschafft hatte, sich zu beruhigen, wurden alle 3 aus ihrer Trance gerissen.
Nach einer Weile des einfach-nur-da-stehens, welche nötig war um die Situation zu verarbeiten, schüttelte Marleen leicht den Kopf. "Es ist alles nur meine Schuld..."
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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:23 pm

KAPITEL 7


Sie spürte die fragenden Blicke auf ihr lasten, während sie zu dem blassen Andreas sah und ihr wieder Tränen über die Wangen liefen.
"Marleen, das ist doch nicht deine Schuld! Es war ein Unfall!", versuchte Stefanie sie zu beruhigen.
"Dieser Unfall wäre aber nie passiert, wenn-..."
"Wenn was?"
Hannes nahm die Partnerin seines besten Freundes bei den Schultern und steuerte sie so aus dem Raum. Die anderen folgten ihm.
Wenig später spazierten die vier durch den krankenhaus-eigenen Park.
"Es ist alles meine Schuld! Ich hätte es nicht tun dürfen, ich hätte..."
"Was hättest du nicht tun dürfen?", fragte Thomas ruhig.
"Ich.. ich hab ihn betrogen."
Diese Antwort überraschte sie alle. Marleen und Andreas betrügen?! Die beiden waren schon immer ein echtes Vorzeige-Pärchen gewesen, waren auch nach ein paar Jahren noch verliebt wie am ersten Tag und sich vor allem immer treu gewesen. Und wenn sie eines nicht von Marleen erwartet hatten, dann war es, dass sie Nowi betrügen würde... Sie war zwar groß, blond und ziemlich hübsch, aber hatte sich von anderen Kerlen nie beeindrucken lassen. Für sie hatte es immer nur einen gegeben. Und dieser eine war Andreas.
Hatten sie zumindest bis heute gedacht.
"Du... du hast ihn...?!", stotterte Hannes.
"Ja, verdammt! Und ich bereue es! Ich bereu's, wie ich noch nichts vorher bereut habe! Das müsst ihr mir glauben! Ich wollte das alles nicht, ich war nicht ganz bei mir, war betrunken... Und er hat mir gefehlt! Er hat mir so wahnsinnig gefehlt! Ich wollte das nicht..." Zum wiederholten Male brach Marleen in Tränen aus und setzte sich auf eine Parkbank, an der sie gerade vorbei kamen.
Wieder übernahm Stefanie die Rolle der tröstenden Freundin und nahm sie in den Arm. "Wissen wir doch..."
"Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurück drehen. Ich will das alles rückgängig machen. Das war der dümmste Fehler meines Lebens..."
"Jeder macht mal Fehler", lenkte Thomas ein, wobei ihm dieser altkluge Spruch, kaum dass er ihn ausgesprochen hatte, verdammt lächerlich vorkam. Erst recht änderte er nichts an Marleens Verfassung oder dass sie aufhörte, sich Vorwürfe zu machen.
"Dich trifft keine Schuld. Es war ganz einfach ein dummer Unfall. Du kennst Nowi doch... Fährt nachts in irgendwelchen stockdunklen Straßen Fahrrad und hat kein Licht an, da kannst du doch nichts für."
"Ja, aber direkt nachdem ich ihm das gebeichtet hatte... Mann, warum um Himmels Willen bin ich ihm nicht nach gelaufen? Ich hätte ihn aufhalten sollen, ich hätte mir doch denken können, dass er-"
"Marleen, hör auf! Was passiert ist, ist passiert und du bist nicht Schuld! Mach dir keine Vorwürfe, das bringt doch nichts", meinte Hannes und schluckte den wieder aufkommenden Kloß im Hals herunter. Er begann sich im Kopf auszumalen, wie es passiert sein könnte. Sein bester Freund hätte tot sein können. Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass, wenn Andreas nicht mehr aus dem Koma aufwachen würde, es besser gewesen wäre, wenn er sofort gestorben wäre. Dieses Hoffen und Bangen machte ihn schon jetzt verrückt; man malte sich aus, wie schön es wäre, wenn er wieder aufwachen würde, was für tolle Dinge man noch gemeinsam erleben, einfach noch mehr Zeit im Leben mit einem geliebten Menschen verbringen könnte. Und im nächsten Moment bekamen diese zuversichtlichen Gedanken einen harten Dämpfer, wenn einem bewusst wurde, dass es da ja auch noch eine andere Möglichkeit gab.
Hannes fragte sich, an was man dachte, bevor man das Bewusstsein verlor. War es, wie wenn man starb, dass das ganze Leben sich nochmal vor seinem inneren Auge abspielte? Hatte Nowi gedacht, er müsse sterben? Bestimmt hatte er vor allem an Marleen gedacht. Bestimmt hatte er es bereut, dass er nicht einfach da geblieben war und vernünftig mit ihr über die Sache geredet hatte. Und er hatte bestimmt gewusst, dass sie es bereute. Dass sie ihn liebte. Da war sich Hannes sicher.
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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:23 pm

KAPITEL 8


Drei Tage später trafen Thomas, Hannes und Stefanie sich im Proberaum. Zwar glaubte keiner von ihnen wirklich daran, dass sie auch nur den Ansatz eines Songs hinbekamen, doch probieren ging ja bekanntlich über studieren.
Als die Brüder 10 Minuten zu spät eintrafen, schien der weibliche Part ihrer Band sie gar nicht zu bemerken. Stefanie saß mit dem Rücken zu ihnen am Tisch, sodass weder Thomas noch Hannes sah, was sie so sehr beschäftigte.
Langsam bewegte Hannes sich auf die zierliche Schwarzhaarige zu, wobei er wohl ein Geräusch verursachte, was sie herumfahren ließ. Mit ihren großen, vor Schreck noch zusätzlich etwas geweiteten, braunen Augen sah sie ihn an, die Hannes in diesem Moment an die eines Kindes erinnerten. Vielleicht, weil sie noch dazu verdächtig glitzerten.
"Ach, ihr seid's", meinte sie und nahm nun auch Thomas zur Kenntnis. "Sagt doch was."
"'Tschuldige", meinten beide im Chor, was alle drei schmunzeln ließ.
Stefanie wandte sich wieder dem zu, was sie dazu gebracht hatte, sich so in Gedanken zu verlieren; vor ihr stand ein rechteckiger Kasten mit der Aufschrift >BILDER<. In der Hand hielt sie ein Foto, was sie jetzt schnell wieder zurück in den Kasten legen wollte: Doch Hannes sowie Thomas setzten sich zu ihr und letzterer forderte "Zeig mal her." und nahm es ihr, kurz bevor es an seinen alten Platz verschwinden konnte, aus der Hand.
Er musste schlucken, als er das Bild betrachtete. Es zeigte einen Hochsommertag am Brunnen am Bautz'ner Fleischmarkt vor einigen Jahren. Er, sein Bruder und Stefanie saßen mit nackten Füßen am Brunnenrand und lachten, vor und neben ihnen vier Paar Chucks. Direkt vor der Kamera schlug Andreas ein Rad, zumindest sah man nur seine durch diese Bewegung verschwommenen Umrisse.
Drei wehmütig-lächelnde Blicke wechselten den Besitzer, als die Erinnerung an jenen Tag hervor gerufen wurde.
Wenig später zog Hannes ein weiteres Foto aus dem Kasten, worauf noch einige mehr folgten. Manche schmerzten beim Anblick und den damit verbundenen Erinnerungen und Emotionen umgemein, bei anderen wurde wiederum sogar gelacht, was alle drei befreite, konnte sich doch keiner von ihnen an auch nur eine Sekunde der letzten Tage erinnern, in der er dies getan hatte.
Bis schließlich alle Bilder genau betrachtet worden waren, war eine gute Stunde vergangen.
Die gute, melancholische Stimmung verschwand auf Anhieb, als sich die drei wieder darüber klar wurden, warum sie sich eigentlich hier getroffen hatten. Das Fotos betrachten und in guten alten Zeiten schwelgen war wohl nicht zuletzt ein Mittel der Aufschiebung gewesen, mit dem sie das Jammen ohne trommelndes Bandmitglied noch hatten hinaus zögern wollen.
Ein wenig unsicher sahen sich die drei Freunde an.
"Wir können's zumindest versuchen, oder?", warf Hannes in den Raum, der sich sicher war, dass die anderen zwei das gleiche dachten, wie er.
Zwei mal resignierendes Nicken folgte und sie machten sich an die 'Arbeit'.
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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:25 pm

KAPITEL 9


Wie so oft fing Thomas einfach an, auf seiner Akustik-Gitarre herumzuspielen, als er wenig später neben Stefanie auf dem Sofa saß. Sein Bruder hatte mit Block und Kugelschreiber bewaffnet auf dem Boden Platz genommen.
Schon bald fing dieser an, Stefanie zu beobachten. Sie saß zusammen gekauert in der Sofaecke und schien völlig in Gedanken versunken, was in letzter Zeit zunehmend oft der Fall war. So wenig wie in den letzten 3 Tagen hatte man die Sängerin noch nie reden hören. Hatte sich Hannes doch sonst des öfteren über ihren ständigen Sprach-Fluss beschwert und war genervt davon, so vermisste er nun die stets brabbelnde und lächelnde Stefanie. Aus seinem 'Gute-Laune-Bären' war ein richtiger Trauerkloß geworden, stellte er traurig fest.
Als sie bemerkte, dass er sie ansah und sich, den Sorgenfalten auf seiner Stirn nach zu urteilen, Gedanken über sie machte, sah sie weg und strich sich fast schon verlegen am Hals entlang.
'Früher' hätte sie gefragt, warum er sie so anguckte. Es war beinahe erschreckend, als sie nun seinem Blick noch nicht einmal Stand hielt und er ihr Verhalten in Gedanken mit >verlegen< beschrieb.
Überhaupt wirkte sie seit Nowis Unfall zerbrechlicher, was Hannes' Beschützerinstinkt, den er als Ältester ja des öfteren für alle drei hegte, noch stärker hervorrief. Vielleicht half ihm dieser Instinkt sogar etwas bei der Angst um seinen besten Freund, bzw das Gefühl, für die anderen beiden da sein zu müssen und zu wollen, half, diese Angst, die Sorge und die Was-wäre-wenn-Gedanken manchmal zu verdrängen.
Mit diesem ewigen Hoffen und Bangen trieb man sich doch nur selbst in den Wahnsinn. Diese Einstellung mochte nicht besonders emotional sein, doch wahrscheinlich war einfach Abwarten und seine Angst versuchen in den Hintergrund zu drängen in diesem Fall der beste Weg.
Als sie wenig später ihnen wohl bekannte Akkorde seitens Thomas vernahmen, richteten sich die Blicke von Steff und Hannes auf den Gitarristen, der sich wie es aussah mal wieder völlig in seinem Spiel verloren hatte und und somit die auf ihn gerichteten Blicke vorerst nicht zu bemerken schien.
Als er dies dann doch tat, sah er die beiden erstaunt an, bis ihm klar wurde, dass er vorher nicht darüber nachgedacht hatte, was er da gerade spielte und dieses Lied besser als kein anderes auf die gegenwärtige Situation und die Gedanken aller Anwesenden zutraf.
Spontan stieg Stefanie nach einer Weile ein und begann mit leiser Stimme zu singen:

"...Wie jedes Wort eine Stimme braucht
Wie der Mond in jede Nacht eintaucht
Wie jede Wahrheit ihr Angesicht
Genauso brauch ich dich

Du bist der Wind und du trägst mich hoch
Und ich weiß du kannst mich fliegen sehn
Und auch mit einem Wort zum Absturz zwingen

Bin wieder aufgewacht
Mit der Dunkelheit in meinen Händen
Das hätte ich nie gedacht
Dass sich das Blatt wieder wendet
..."
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Monchichi

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BeitragThema: Re: "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P   "Ich stürze die Monde ins Verderben"... :P EmptyMi Dez 12, 2007 10:30 pm

KAPITEL 10


Ihre zerbrechliche Stimme und das so starke, darin liegende Gefühl jagte ihren Zuhörern eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Hannes musste schwer schlucken, als ihre Stimme bei den letzten Zeilen noch mehr
wankte:

"...Du hast mein Leben ausgemacht
Und dir nichts dabei gedacht
Du warst der Sinn und der Lebenswert
Und jetzt ist all das nichts mehr wert

Du löscht meine Kerze einfach aus
Weil du sie nicht mehr brauchst
Machst mein Leben zum Kartenhaus..."


An dieser Stelle brach sie ab und schüttelte den Kopf. Die letzte Zeile brachte sie nicht über die Lippen. Die Angst davor, dass diese nach kurz oder lang würde zutreffen können und die aufkommenden Tränen drohten sie zu übermannen.
Thomas wollte gerade die Hand nach ihr ausstrecken, als sie aufsprang und eilig den Proberaum verließ.
Wie hätte es anders sein sollen, regnete es draußen, was die Stimmung der Schwarzhaarigen perfekt widerspiegelte. Sie zog sich ihre Lederjacke an, die sie sich vorhin zum Glück noch vom Stuhl geangelt hatte, und ging los. Wohin genau wusste sie nicht. Sie wollte einfach durch die Gegend laufen und allein mit sich sein. Es war ihr egal, wenn sich Leute nach ihr umdrehten und sie erkannten, genauso wie die Tatsache, dass sie sich hiermit garantiert eine fette Grippe einfangen würde.
Den Reißverschluss ihrer Jacke bis unter die Nase gezogen und die Hände tief in den Jackentaschen vergraben, lief sie durch das bei diesem Wetter ziemlich menschenleere Berlin, während der Himmel weinte und ihre Seele schrie.
Einige Zeit später beschlossen Hannes und Thomas, die Sängerin zu suchen und sie nicht mit sich allein zu lassen.
Nach einer guten halben Stunde sichteten sie die Sängerin im Bürgerpark. Stefanie fixierte den Boden und schlurfte völlig abwesend den Kiesweg entlang.
"Steff!"
Als sie sie eingeholt hatten, drehte sie sich zu ihnen um; ihre Haare trieften nur so und es hatten sich kleine Natur-Löckchen darin gebildet, denen die 22-jährige jeden Morgen mit einem Glätteisen zuleibe rückte. Trotz des Regens sah man, dass sie geweint hatte. Ein wenig verärgert blickte sie ihren Freunden entgegen, die sie sorgenvoll musterten.
>Warum lasst ihr mich nicht alleine leiden?!< schien sie sagen zu wollen.
"Ach, Steff", meinte Thomas und umarmte sie kurz.
Verstohlen wischte sie sich danach unter den Lidern entlang.
Mittlerweile nieselte es nur noch leicht und die drei ließen sich auf einer Parkbank nieder. Schweigend starrten sie vor sich hin, bis Hannes nach einem Seufzer meinte: "Das geht doch so nicht!"
Stefanie und sein Bruder sahen ihn fragend an.
Energisch erhob sich der Bassist und baute sich vor den beiden auf. "Wir benehmen uns, als wenn er gestorben wäre! Das ist er aber nicht. Nowi wird wieder aufwachen, ganz bestimmt. Wer weiß, wie lange er noch im Koma liegt... Das kann Monate dauern! Sollen wir jetzt solange im Selbstmitleid versinken, bis er wieder aufwacht?! Wir geben doch schon auf, bevor es einen richtigen Grund dazu gibt!" Er lachte kurz auf. "Ich wette, er würde den Kopf über uns schütteln, wenn er das hier mitbekäme..."
Die anderen beiden schien diese Rede etwas überrollt zu haben. Stefanie erlang als erste ihre Sprache wieder: "Du hast ja recht, Hannes..."
Auch Thomas nickte einsichtig.
Als die drei sich wenig später auf den Nachhauseweg machten, wechselten sie das ein oder andere Mal lächelnde Blicke. Hannes hatte sie alle zuversichtlich gestimmt und jedem wurde klar, dass es da ein Licht am Ende des Tunnels gab. Und zwar die Hoffnung, dass Andreas irgendwann wieder aufwachen würde, an der sich die drei Freunde nun festklammerten.
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