Entführung in eine fantastische Welt..
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 Würfelstube ;)

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BeitragThema: Würfelstube ;)   Würfelstube ;) EmptyMi Jan 23, 2008 10:48 pm

Ehe ich jetzt für Alles einen eigenen Topic aufmach, eröffne ich diesen hier für ganz kleine Geschichten, gedcihte und alles, was sonst nicht sonderlich viel platz einnimmt.

Ich vermisse sie. Es ist nicht so, dass ich sie nicht oft sehen würde, nein, so ist es nicht, wirklich nicht. Eigentlich sehe ich sie sogar jeden tag, für mehrere Stunden. Ich spreche mit ihr, lache mit ihr, scherze und philosophiere mit ihr, lange und ausgiebig. In dem Moment, in dem es passiert, überrollt es mich wie eine Meereswelle, die sich Meterhoch über mir zusammenbraut und über mir zusammenbricht. Sind wir nicht zusammen, verspüre ich mit sofortiger Wirkung eine seltsame Leere, die sich füllt, wenn ich sie sehe, sie anschaue, sie beobachte, ja -sie studiere. Jeder Tag ist gleich für mich und doch anders. Im Moment sieht sie mich an und auf ihrem Gesicht zeichnen sich kleine Grübchen ab, die keck und herausfordernd auf das Weltgeschehen blicken, wenn sie lacht. Jetzt bilden sich kleine Fältchen auf ihrer Stirn, während sie mich runzeln mit ihren großen, braunen Augen anschaut. Mir bricht der Schweiß aus, ich spüre, wie er mir den rücken hinunterrinnt. Scheiße, das darf doch nicht wahr sein. Mir jetzt die feinen Tröpfchen von meiner Stirn zu wischen, ist unbemerkt unmöglich. Ich lasse sie, wo sie sind, was solls.
“Ich muss hier raus” höre ich mich sagen.
“Was ist denn los?” Ihre Stimme klingt so weit weg. Wenn doch nur dieses Rauschen in meinen Ohren abebben würde, dann könnte ich sie vielleicht besser verstehen. Ich frage nicht nach, drehe mich um und halte mich an der Wand fest, als ich die Stufen hinunter steige, die in die Freiheit führen. Der Schweißausbruch lässt nach, die Hitze verschwindet aus meinem Körper und der Wind kühlt herrlich meine noch von der Hitze gerötete Haut. Sie kommt mir nachgelaufen, selbst in meinen Träumen lässt sie mir keine Ruhe, immer ist sie da. Immerzu anwesend, als schwebe ein Geist um mich herum. Vor mir steht sie, ohne Jacke, sie friert. Ich sehe es. Deutlich zeichnen sich ihre Brustwarzen vom T-Shirt ab, da hilft ihr auch ihr Sport-BH, den sie so gerne trägt, nicht weiter. Wo schaue ich ihr überhaupt hin? Ich habe kein Recht dazu, zu verlangen; kein Recht zu wollen, was niemals sein kann. Und doch gleitet mein Blick in unbeobachteten Momenten wieder und wieder über ihren Körper. Es tut mir leid, ich schäme mich schon fast dafür, doch ich kann es nicht ändern, kann den Blick nicht von ihr abwenden. Sie ist ein Gedicht, eine Produktion der Endorphine des Glücks. Warum kann es nicht Pech sein, dann wäre ich der dazugehörige Schwefel?! Ihre Augen glänzen, sehen mich an. Immer wieder schaue ich weg, um nicht auf ihre vollen, roten Lippen schauen zu müssen, die sich beim sprechen so fließend und weich bewegen. Ich möchte mit den Fingern darüber fahren, meine Lippen anschließen, sie spüren. Es ist Folter. Jeden Tag habe ich soe an meiner Seite und doch wird sie niemals zu mir gehören. Glücklich sollte ich mich schätzen, eine solche Freundin zu haben. Ich kann zwar meinem Fleisch die Gelüsten verwehren, doch kann ich meinen Gefühlen nicht die Gedanken entziehen, die mein Gehirn unabkömmlich produziert und die es zum Schweigen zu bringen galt. Warum? Immer wieder stelle ich mir diese sinnlose Frage. Niemand kann sie beantworten, und doch spukt sie unaufhörlich in meinem Kopf herum. Wie eine Schlange hat sie sich festgebissen. Warum sie? Jedes X-beliebe Mädchen hätte es treffen könne. Jeden Tag neue Leute, neue Mädchen, neue Gesichter, die sich danach verzehren auch nur einmal die Hand geschüttelt zu bekommen von mir. Das seltsame Gefühl hält an. Ich will es nicht loswerden, es gehört dazu. Es sollte alles bleiben, wie es ist. Und das sieht Stefanie sicher genauso.
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BeitragThema: Re: Würfelstube ;)   Würfelstube ;) EmptyDo Jan 24, 2008 1:35 am

was kleines, kurzes von mir...hab ich vor n paar wochen geschrieben (ähnelt dem von debbie aber ein wenig, merk ich grad *g*)

Gedanken

Glück. . .was ist das überhaupt? Und wie wird man glücklich? Ist man automatisch glücklich, wenn man mehr Geld als andere hat, wenn man durch die Welt reisen kann, wenn man von tausenden Menschen bejubelt wird? Oder braucht es noch mehr, um glücklich zu sein? Ja, das braucht es, soviel kann ich euch sagen. Denn was ist schon Geld und Ruhm, wenn einem die Liebe seines Lebens verwehrt bleibt? So lange kenne ich sie schon und ebenso lange liebe ich sie. Wenn sie mich mit ihren strahlenden Augen anschaut, schlägt mein Herz Purzelbäume und mein Magen fährt Achterbahn. Es kribbelt überall und ich kann meinen Blick nicht von ihr abwenden. Doch so nah sie auch scheint, so unerreichbar ist sie. Ich darf sie nicht lieben, ich darf sie nicht begehren, ich dürfte noch nichtmal daran denken, sie jemals mein zu nennen. Sie gehört zu ihm und er gehört zu ihr. Und wenn ich ihm das Liebste auf Erden nähme, würde ihn das zerstören. Aber was macht es mit mir, wenn ich sie fast jeden Tag sehe, mich jede Minute, jede Sekunde meines Lebens nach ihr, ihrer Nähe, sehne? Ich zwinge mich ja schon immer selbst ihr aus dem Weg zu gehen und an irgendwas anderes zu denken, wenn sie mal wieder durch unsere Wohnung läuft, meistens nur in Boxershorts und T-Shirt, weil sie bei ihm übernachtet hat. Gott, wisst ihr wie schwer mir das fällt? Könnt ihr euch vorstellen, wie es ist, wenn man quasi nur die Hand ausstrecken muss, um sie zu berühren, aber man weiß genau man würde sich verdammt doll die Finger verbrennen? Es ist ein furchtbares Gefühl, aber irgendwann lernt man damit zu leben. Man gewöhnt sich an die täglichen seelischen Qualen und versucht noch nichtmal mehr sie zu bekämpfen, weil es eh sinnlos ist…oder nicht? Zu gerne würde ich mit ihm, meinem Seelenverwandten, darüber reden, aber genau er ist es, der nie etwas davon erfahren darf. Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als weiter zuzusehen, wie sie glücklich sind…und irgendwie gönne ich es ihnen doch auch, sind sie schließlich die Menschen, die mir am Nächsten stehen und mich die vergangenen 9 Jahre begleitet haben. Und wenn ich diese 9 Jahre überstanden habe, werd ich auch die nächsten überstehen…nur der Gang mit ihr zum Altar…der wird für mich die Hölle sein, aber ich habe es ihr versprochen. Sie ist doch meine beste Freundin … und er mein Bruder.
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BeitragThema: Re: Würfelstube ;)   Würfelstube ;) EmptySo Feb 03, 2008 8:38 pm

Der letzte Moment
Was fühlt man im letzten Moment? Erleichterung? Neugier? Trauer? Angst? Ist der letzte Moment etwas wie ein „Freibrief“ in den Tod, der einen eigentlich noch gar nicht haben sollte? Oder eher der letzte Ausweg aus Schmerz und Verzweiflung, die nicht von einem lassen? Man sieht sein Leben entschwinden, ausgelöscht, wie ein Licht, das ein letztes Flackern zeigt, ehe es erlischt. Erinnerungen, die einem durch den Kopf schießen, Gedankenwelten, die zusammenbrechen. Unter den Trümmern das Leben, das man einst liebte, bis etwas kam und mit Gewalt zerstörte, was so unschuldig und sorglos gewesen. Scherben, die man nicht vereinen kann; die einem bei dem bloßen Versuch erneut ins Fleisch schneiden. Sichtbare Narben auf geschundenem Körper. Freier Fall, mit beiden Beinen auf dem Boden. Vertrauen -ein Fremdwort. Kannst du es buchstabieren, oh verlorene Seele? Liebst du noch oder zerfrisst dich der Hass? Leere, bloße Hülle, ein wandelnder Roboter ohne Gefühle. Abgestumpft gehst du deines Weges, schaust nicht nach echts, noch nach links, blickst nur auf das schwarze Nichts am Ende deines Lebensweges. Fühlst du Trauer zu gehen? Oder Freude, da all ein Ende haben? Verraten, geächtet, missbraucht, gehasst, das Leben lang. Spürst du die Hand des Todes, der kühlen Hände über deinen gebranntmarkten Körper streicheld? Sie greifen dich und tragen dich das letzte Stück, heißen dich Willkommen im Land der unendlichen Weiten des schwarzem Nichts.
~*Lebe Like a Star @ heaven wohl*~
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BeitragThema: Re: Würfelstube ;)   Würfelstube ;) EmptyDo Aug 06, 2009 2:05 am

Die kühle Nachtluft verursachte Gänsehaut auf Noras Haut. Die Restwärme des Tages hatte sich schnell in der Dunkelheit der Nacht verloren und die junge Frau rieb sich fröstelnd über die Arme, während sie verträumt gen Himmel schaute. Das glitzern der Sterne brachte etwas beruhigendes und tröstliches mit sich, das ihren Schmerz linderte und ihr die Sinne raubte. Sie suchte die Tränen wegzublinzeln, die ihren Blick verschleierten, doch sie liefen unaufhaltsam ihre geröteten Wangen hinab, um auf ihren Lippen einen einsamen Tod zu sterben. Das Salz in den Tropfen zeichneten eine feine Spur auf der Haut, die ihre Trauer dokumentierte. Der Schmerz wühlte still in ihr, denn Herzen brechen bekanntlich leise. In ihren ernsten Augen spiegelten sich neben dem Meer aus Sternen große Träume, die in weite Ferne gerückt und doch greifbar nah schienen. Ein liebendes Herz sieht durch rosarote Gläser und keinen Fehler des Geliebten. Die einsetzende, über rosarot gewinnende, Klarheit raubt einem den Verstand. So stand sie, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, am Brückengeländer. Ihre Hände umklammerten nunmehr den kalten Stahl auf Hüfthöhe. Die Kälte drang durch die Haut und schien sich langsam kriechend, wie eine Schlange, fortzubewegen und Stück für Stück ihres Körpers in Besitz zu nehmen, sie zu lähmen und dann schließlich, bis auf das unaufhaltsame, durch die Kälte ausgelöste Zittern, komplett erstarren zu lassen. Nora unternahm keinen Versuch, sich aus dieser Erstarrung zu lösen. Trotzdem sich am ganzen Körper Gänsehaut bildete und sich Nadelstichähnliche Schmerzsymptome ausbreiteten, blieb sie, wo sie war...

Nora senkte ihren Blick. Unter ihr verlief die Autobahn. Fahrgeräusche der vierrädrigen Fortbewegungsmittel, die in allen möglichen Farben und Formen vertreten waren, drangen an ihr Ohr, während sie, geblendet von den Scheinwerfern, ihre Lider zusammenkniff. Das Bild verschwamm vor ihren Augen zu einem bunten Strom verlaufener Lichter, die sich gegenseitig verdrängten, um kurz darauf wieder neuen Platz zu machen.
Langsam und unter Anstrengung hob sie eine vor Kälte gelähmte Hand und wischte sich über die Augen, um einige Tränen am hinabrinnen zu hindern.
Er hatte nichts gesagt. Hatte sie nur angesehen, mit diesem mitleidigen Blick, der nichts anderes sagte, als, dass er hinter ihrem Rücken schon lange eine Nacht nach der anderen mit ständig wechselnden Frauen verbrachte. Dass er seit langem schon abends nicht mehr nur wegging, um zu feiern. Dass er sie schon lange betrog.
Wortlos hatte er die Wohnung verlassen, in der einen Hand die nun in der Mitte gebrochene Rose, die er ihr mitgebracht hatte, in der anderen eine Reisetasche.
Nora hatte keinen Augenblick gezögert. Sie hatte ihn weder angeschrieen, noch im Vorhaltungen gemacht, ihn nur gebeten, seine Sachen zusammenzusucehn und aus ihrem Leben zu verschwinden.
Wenige Stunden zuvor hatten sie sich noch geliebt, ganz klischeehaft, auf dem Teppich vor dem Kamin. Danach war er eingeschlafen; er schlief immer nach dem Sex ein. Nora mochte laut auflachen, wenn sie daran dachte, wie die paar Minuten ihn wohl immer so hatten fertig machen mögen.
Sie hatte es zufällig herausgefunden. Auf ihre Bitte hatte er ihr ein paar Akkus für ihren mp3-Player mitgebracht, die sie dann, wenngleich mitten in der Nacht, gesucht hatte, da sie nicht schlafen konnte. An den Akkus blieb etwas hängen, das, ehe sie es greifen konnte, lautlos zu Boden flatterte. Nora hatte es aufgehoben, ohne sich etwas dabei zu denken, da fiel ihr Blick auf einen Lippenabdruck am Rand. Beim lesen war sie vor Wut und Enttäuschung blass geworden, hatte den Zettel mitsamt der Rose auf ihr Nachtschränkchen gelegt und leise begonnen, seine Sachen zusammzuräumen und die vollständig gepackte Reisetasche mitsamt der Rose und dem Zettel in den Flur gestellt.
Erst am nächsten Morgen, als er sie verschlafen lächelnd von hinten umarmte und ihr „Ich liebe dich“ ins Ohr flüsterte, entwand sie sich seinen Armen, drehte sich zu ihm um und sagte mit kühler Stimme, das glaube sie nicht, wobei sie auf die Tasche deutete, auf der der Zettel und die von ihr zerbrochene Rose lagen. Er hatte sofort verstanden, die Tasche an sich genommen und sich, nach einem letzten Blick, umgedreht, um die Wohnung zu verlassen.

Nora zitterte vor Wut und Schmerz, wenn sie an die gemeinsame Zeit der Beziehung dachte.
Sie hatte ihm vertraut und er hatte dieses Vertrauen schamlos ausgenutzt. Sie hatte sich viel von ihm gefallen lassen, weil sie ihn liebte, hatte sich an kurzer Leine halten lassen, weil er schnell eifersüchtig wurde, hatte bei ihren Wünschen und Träumen zurückgesteckt, damit er mehr Zeit mit ihr verbringen konnte. Dies tat er umgedreht allerdings nicht. Er kam und ging, wie er wollte, schwor ihr immer wieder aufs Neue, nicht zu spät zu kommen, tat es dennoch und entschuldigte sich mit einem kleinen Geschenk oder Blumen bei ihr. Oft blieb er nächtelang unerreichbar, wenn sie eigentlich verabredet gewesen waren, doch er fand immer wieder neue, intelligente Ausreden, die sie ihm glaubte, weil sie sie glauben wollte. Umso schlimmer war es, als das unterdrückte Gefühl, dass etwas nicht stimmte, durch diese eindeutige Nachricht bestätigt worden war.
Nora war nicht sauer. Sie war rasend vor Wut und enttäuscht. Die Männer waren alle so. Erst lernten sie sie kennen, hüllten sie in eine Wolke aus Charme und Flirterei, bis sie sie soweit hatten, dass sie mit ihnen zusammensein wollte und eine Beziehung einging. Dann, nach der ersten Verliebtheit, änderten sie ihre Strategie, änderten alles langsam, aber bestimmt, zu ihren Gunsten und begannen letztendlich, sie zu belügen und zu betrügen. Sie hatte genug davon. Ihr Vertrauen war erschöpft.
Ihre Hände umschlossen das Geländer fester, so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. In der Dunkelheit waren sie nur noch schemenhaft zu erkennen. Sie stieg vorsichtig nach oben, kletterte über das Geländer und setzte sich auf das kalte Stahlrohr. Dann sah sie nach unten zur Autobahn.
Ihr entgegen kommend war die Rotation schwer tragender Räder zu hören, die sich in atemberaubendem Tempo vorwärts schoben. Sie sah eine Lastwagenkolonne auf sich zukommen.
Ihre Hände klammerten sich an das Geländer hinter ihr und sie ließ sich nach vorne sinken, immernoch das kühle Metall an die Handflächen gepresst.
Langsam atmete sie tief ein und wieder aus. Nie wieder, dachte sie.
Dann ließ sie los.
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BeitragThema: Re: Würfelstube ;)   Würfelstube ;) EmptyMo Mai 03, 2010 1:28 am

Ein kleines Mädchen fragte einmal einen weisen Mann:
"Warum sind so viele Menschen unglücklich?"
"Weil sie lieben." antwortete der alte Mann.
"Warum lieben die Menschen?"
Der Alte schmunzelte.
"Das ist eine kluge Frage, mein Kind. Was denkst du, wieso tun sie das?"
Das Mädchen runzelte die Stirn.
"Weil sie sich gern haben und zusammensein wollen."
"Richtig," antwortete er, "sie haben sich gern und wollen zuammensein. Aber besteht Liebe nur aus Zuneigung und beieinander sein wollen?"
Das kleine Mädchen schüttelte den Kopf.
"Nein. Das reicht nicht."
"Warum reicht das nicht?"
"Weil ich auch meine Freunde mag und gern bei ihnen bin."
"Und was denkst du nun, "fragte der Alte wieder, "Was gehört noch zur Liebe dazu?"
Schmunzelnd beobachtete er die Kleine, die nachdenklich den Kopf hin und her wiegte.
"Geborgenheit. Sicherheit. Dass man niemand Anderen will. Und die Schmetterlinge."
Lächelnd betrachtete der Greis das Mädchen.
"Du bist ein kluges Mädchen. Was meinst du mit den Schmetterlingen?"
"Das ist ein Gefühl." erklärte es ernsthaft.
"So? Welches?" hakte der Mann nach.
"Das ist, als ob man fliegt. Es kribbelt und brabbelt im Bauch und man fühlt sich toll. Lieben die Menschen deshalb? Wegen diesem Gefühl?"
"Nein." sprach der alte Mann. "Das Gefühl geht nach einiger Zeit weg."
Erstaunt sah das kleine Mädchen ihn an.
"Es geht weg? Aber dann muss man sich ja schnell jemand Anderen suchen, damit man das Gefühl wieder hat. Das ist doch sehr mühselig. Man ist die ganze Zeit nur auf der Suche, nach Jemandem, der einen wieder neu liebt."
"Ja", stimmte er ihr zu, "Aber wenn das Gefühl weg ist, kommt ein Anderes hinzu."
"Welches?" fragte das Mädchen wissbegierig.
"Die Liebe." antwortete der alte Mann schlicht.
"Die Liebe?" Das Mädchen sah ihn mit großen Augen an."Aber was sind dann die Schmetterlinge für ein Gefühl?"
"Verliebtheit."
Das Mädchen ließ nicht locker.
"Wo ist der Unterschied?"
Der alte Mann freute sich sehr über die Wissbegier des kleinen Mädchen und erklärte es.
"Die Verliebtheit ist kurzweilig. Sie geht vorüber und es bleibt Nichts. Die Liebe aber ist tiefer. Sie ist nicht so stürmisch, wie die Verliebtheit, sondern ruhiger und bedächtiger, handelt mit Verstand und bedingungslos."
"Was bedeutet das?"
"Sie baut den Schmetterlingen, sobald sie müde werden, ein Nest. Das ist die Ruhe.
Des Weiteren überdenkt sie jeden Schritt, den sie tut mit dem Anderen. Das ist der Verstand.
Und sie lässt die Schmetterlinge heraus, wenn sie fort wollen. Das ist die Bedingungslosigkeit."
Das kleine Mädchen schaute den alten Mann nachdenklich an.
"Dann kann sie also auch weggehen?"
Der Greis schüttelte langsam den Kopf.
"Liebe geht nicht einfach weg. Dafür ist sie zu rein."
"Warum sind dann viele Menschen so traurig wegen der Liebe? Wenn man auf die Schmetterlinge aufpasst, bleibt sie doch."
"Richtig. Aber viele Menschen erwarten zuviel. Sie denken, dass die Schmetterlinge eine Bedingung sind, an die sie gebunden sind. Sind die Schmetterlinge müde, ignorieren sie die Liebe, weil sie ruhiger ist."
"Dann sind die Schmetterlinge für die Menschen wie eine Droge?"
"Ja, wie eine Droge."
"Und kann man davon süchtig werden?" fragte das Mädchen erschrocken.
"Sehr Viele sind es bereits, ohne es zu wissen."
"Warum wissen sie es nicht?"
"Weil die Schmetterlinge eitel sind. Sie wollen diejeingen sein, die Alles steuern und reden den Menschen ein, dass nur sie allein die liebe sind.." erklärte der alte Mann.
"Warum wollen sie das?"
"Weil sie denken, sie haben ein Recht dazu, weil sie diejeinigen sind, die das Gefühl hervorgebracht haben."
"Dann sind sie daran schuld, dass die Menschen unglücklich sind." stellte das Mädchen fest.
Der weise Mann lächelte nachsichtig.
"Nicht allein. Die Menschen glauben ihnen, ohne zu fragen. Das ist der wahre Grund, warum die Menschen unglücklich sind."
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